Sprachentwicklung

Besonders in den ersten Jahren ihres Lebens ist das Lernpotential der Kinder nahezu unbegrenzt. Dies merkt man vor allem in der Sprachentwicklung. Können sie ihre Bedürfnisse zu Anfang nur durch Weinen bemerkbar machen, so ent­wickeln sie in kurzer Zeit die Fähigkeit Sprache einzusetzen. Zunächst nur durch Brabbeln um die ersten Laute zu üben und später durch erste Worte, die sich rasch zu einem großen passiven und aktiven Wortschatz erweitern. Und dies ist auch wichtig und sollte so gut wie nur möglich gefördert werden, denn durch Sprache erweitert sich die Welt der Kinder enorm. Sie können ihre Wünsche äußern, können sich mit anderen über das, was sie erleben, unterhalten und können vor allem auch Unmengen an Fragen stellen um die große weite Welt besser zu verstehen. Schon im Säuglingsalter kann man den Kindern einen Anreiz bieten ihre Sprache zu entwickeln. So reden wir in der Tagespflege schon mit den Kleinsten darüber, was wir machen und warum oder reden darüber, was sie beim Spielen scheinbar gerade interessant finden. Auch die Kleinen können schon beim Singen und Tanzen zuschauen und so erleben wie viel Spaß Sprache machen kann. Wir werden spielerisch mit Singen, Reimen, Büchern und Fingerspielen an die Sprache heran­gehen. Tägliche Tischsprüche sind schon für Sprachanfänger etwas, das sie durch die häufige Wiederholung früh mitmachen können. Zudem schauen wir uns immer wieder Bilderbücher an. Vor allem die beliebten Wimmelbücher und ein Memory-Spiel mit einfachen Bildern sind hier etwas, womit der passive und aktive Wortschatz spielerisch geübt werden kann, wenn die Kinder immer wieder tolle Sachen auf den Bildern entdecken, benannt bekommen oder später selbst benennen was sie sehen. Aber auch schon vor dem Ent­wickeln der aktiven Sprache sind Kinder in der Lage, mithilfe ihres Körpers, zu zeigen was sie wollen. Und wenn dies nur das Zeigen auf einen Gegenstand ist oder ein Kopfschütteln wenn sie etwas nicht wollen. Dies wollen wir in unserer Tagespflege gerne einbauen, indem wir bei Liedern und Reimen und ein paar alltäglichen Wörtern die Babyzeichensprache mit einbinden. Wir selbst haben hiermit gute Erfahrungen gemacht, da unsere Töchter schon mit etwa 10 Monaten durch eine Handbewegung zeigen konnte, dass sie ihre Milch möchten. Dies macht nicht nur den Alltag in der Tagespflege oder auch zu Hause an manchen Stellen einfacher, sondern gibt den Kindern auch das gute Gefühl, verstanden und wahrgenommen zu werden. In Studien wurde zudem gezeigt, und unsere Erfahrungen können es nur bestätigen, dass das Verwenden der Zeichen­sprache die Entwicklung der Lautsprache nicht stört oder unterdrückt, sondern im Gegenteil sogar fördert, da die Kinder merken wie toll es ist mit anderen zu kommunizieren. In der Tagespflege wird es dann so sein, dass die Kinder zu Beginn vielleicht ein paar einzelne Wörter in Zeichensprache über mehrere Wochen und Monate hinweg erlernen. Also keine Sorge, dass Sie als Eltern plötzlich ganz viel Zeichensprache pauken müssen. Den Kindern macht die Zeichensprache übrigens sehr viel Spaß, da sie spielerisch erlernt wird.