Im Rahmen des Qualifizierungskurses für Tagespflegepersonen habe ich an einem Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge und Kleinkinder teilgenommen, den ich mindestens alle zwei Jahre wiederhole, damit ich im Ernstfall angemessen und schnell reagieren kann. So habe ich auch die Telefonnummer der Giftnotfallzentrale im Telefon gespeichert und es befindet sich Erste-Hilfe-Kasten und ein Feuerlöscher in der Tagespflege. Zudem habe ich immer ein Erste-Hilfe-Set auf Spaziergängen und Ausflügen dabei. Eine funkvernetzte Brandmeldeanlage ermöglicht es mir im Falle eines Brandes, auf diesen schnell aufmerksam zu werden und die entsprechenden erforderlichen Maßnahmen einzuleiten.
Kinder sollen lernen altersentsprechend mit Gefahren umzugehen, von daher ist es pädagogisch nicht sinnvoll immer alles zu verbieten, weil es gefährlich sein könnte. Es hemmt Kinder unter Umständen darin neues auszuprobieren und ihr Können zu erweitern. Lieber bereite ich die Kinder altersgerecht auf die Dinge des alltäglichen Lebens vor. So können die Kinder je nach Alter und motorischen Fähigkeiten beim Zubereiten der Mahlzeiten helfen. Dafür bekommen sie Kindermesser zum Schneiden. Ältere Kinder dürfen unter Aufsicht beim Basteln eine Schere benutzen und zum Geburtstag wird natürlich eine Kerze angezündet. Ich weise die Kinder dabei auch auf die Gefahren hin, die von gewissen Dingen ausgehen (z.B. scharfes und heißes) und erinnere sie daran, dass sie diese nur unter Aufsicht von Erwachsenen benutzen dürfen. Aber ich finde es wichtig, dass die Kinder lernen mit solchen Situationen umzugehen.
Da man aber einige Gefahrenquellen auch durch vorsichtiges herangehen nicht sicherer machen kann und besonders den Kleinsten (unter einem Jahr) dies noch nicht erklären kann, habe ich in meiner Tagespflege Sicherheits-vorkehrungen geschaffen, um das Risiko von Unfällen zu minimieren. So ist an der Tür zur Küche ein Gitter angebracht, das bei Bedarf geschlossen werden kann. Küchenmaschinen, Plastiktüten, Messer und Scheren sind so platziert, dass die Kinder nicht von alleine an sie herankommen. In den Räumen befindliche Regale und Schränke sind fest an der Wand montiert, die Steckdosen sind mit Kinderschutz versehen. Treppen, die die Kinder benutzen, besitzen einen Handlauf in Kinderhöhe. Die Kinder dürfen diese selbstständig benutzen. Heizungsumbauten verhindern, dass die Kinder sich beim Toben an den Heizungen verletzen können und Fenster können nicht selbstständig von den Kindern geöffnet werden. Die Möbel haben abgerundete Ecken oder sind mit Eckenschutz versehen, was besonders wichtig für die Laufanfänger ist. Reinigungsmittel und Medikamente sind für Kinder unerreichbar aufbewahrt. Damit die Kinder beim Toben nicht ausrutschen, tragen sie in den Räumen entweder Stoppersocken oder rutschfeste Hausschuhe. Der Gartenbereich ist durch ein Gartentor abgesichert, so dass die Kinder diesen nur in Begleitung betreten. Im Garten achte ich darauf, dass sich in diesem keine giftigen Pflanzen befinden. Bei Beeren aus dem Garten, wie zum Beispiel Brombeeren, erkläre ich den Kindern, dass sie nur die Beeren essen dürfen, die ihnen von Erwachsenen gegeben werden und unterwegs nicht einfach irgendwelche Beeren oder andere Dinge in den Mund nehmen sollen.
Als Vorbereitung für das Verhalten im Straßenverkehr schaue ich mir mit den Kindern Bücher zu diesem Thema an. So schauen wir uns an, wie man sich zum Beispiel an einer Ampel oder dem Zebrastreifen verhält. Vor dem Haus befindet sich ein nahezu autofreier Bereich. Hier können wir spielerisch mit durch Kreide aufgemalte Straßen und unseren Bobby Cars das Verhalten an einer Straße erlernen. Während des Spaziergangs entlang stark befahrener Straßen müssen sich die Kinder am Kinderwagen oder an meiner Hand festhalten. Wer dies noch nicht so gut einhält, der muss dann erst einmal im Wagen Platz nehmen. Zudem eignet sich das angrenzende Verkehrsberuhigte Wohngebiet gut um die Kinder langsam daran zu gewöhnen auf Autos und andere Verkehrsteilnehmer zu achten. Wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, ist jedes Kind selbstverständlich in einem Kindersitz bzw. in einer Babyschale entsprechend des Alters, der Größe und des Gewichts gesichert. Bei Ausflügen mit dem Lastenfahrrad sind die Kinder durch Dreipunktgurte gesichert, für die Kleinsten, die noch nicht so gut sitzen können habe ich entsprechende Babyschalen. Zudem gebe ich den Eltern vor Ausflügen Bescheid, dass wir die Fahrradhelme der Kinder benötigen und trage als Vorbild natürlich auch einen Helm. Das Lastenfahrrad ist neben den üblichen Leuchtmitteln noch mit reflektierenden Streifen ausgestattet.